kompakt April 2020 25 Auf diese Entwicklung kann die Stiftung für die In ternationalen Wochen gegen Rassismus IWGR beson ders stolz sein In den ver gangenen 25 Jahren so lan ge gibt es bereits bundesweite Aktivitäten in diesem Kon text zeigten immer mehr Veranstaltungen klare Kante gegen rechts Aus rund 200 im Jahr 2005 wurden ge plant rund 2000 im Jahr 2020 Inzwischen gibt es acht Sponsoren 20 Unter stützer und mehr als 60 Ko operationspartner darunter die IG BCE Sie koordinier ten auch in diesem Jahr die UN Wochen gegen Rassis mus und gründen Modell projekte zur Überwindung von Antisemitismus sowie zu der Ausgrenzung von Minderheiten Menschen werden nicht als Rassisten geboren betont Jürgen Micksch geschäfts führender Vorstand der Stif tung gegen Rassismus Sie werden durch gesellschaftlich konstruierte Vorstellungen und Normen dazu gemacht Rassismus tötet DARMSTADT 25 Jahre Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus Fo to B B S R ot en bu rg Gesicht zeigen Stimme erheben so lautete das Motto der diesjährigen Internationalen Wochen gegen Rassismus Deshalb ist es möglich etwas gegen Rassismus zu tun DAS ENGAGEMENT ist lei der dringender denn je Das Attentat von Hanau bildet den traurigen Höhepunkt ei ner rechts motivierten Terror serie Deutschland hat ein massives Problem mit Hass und Gewalt konstatierte jüngst Bundespräsident Frank Walter Steinmeier Insbeson dere gilt das im Netz hier kennen manche scheinbar keine Grenzen mehr Von den 2018 polizeilich registrierten strafbaren Hasspostings wa ren 77 Prozent rechter Orien tierung zuzurechnen Die Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut Doch sie ist mit einer Sprache des Hasses nicht vereinbar formuliert Jürgen Micksch die Grenze dieses Grundrechts Er for dert Solche Postings sind konsequent zu bestrafen Hass führt zu Rassismus Und Rassismus tötet DASS RASSISMUS sich in den sozialen Medien ausbrei tet beobachtet auch Maxi Ruoff Vorsitzende der Ju gend und Auszubildenden vertretung bei Zeller Gme lin im schwäbischen Eis lingen Ich merke aber im mer mehr dass positive und persönliche Postings die ano nymen überdecken Das lässt hoffen dass es noch viele Menschen gibt die sich all dem entgegenstellen Ruoff reiste im vergangenen Jahr gemeinsam mit dem DGB und der IG BCE Jugend nach Israel um zehn Tage lang die Lebensverhältnisse in einem Kibbuz Kollektivsiedlung und an der Grenze kennen zulernen etwa die Wasserver sorgung zwischen Israel und Gaza Hier berichteten mir die Arbeiter dass sie das durch die Grenze verlaufende Wassersystem trotz Dauerbe schuss reparierten weil sie den Menschen die nichts mit dem Krieg zu tun haben Zu gang zu Wasser geben wol len Menschlichkeit ist eben wichtiger als Grenzzäune schildert sie ihre Sicht der Dinge VORURTEILE ÜBERWINDEN und Zivilcourage stärken da für macht sich Ziya Yüksel Chemikant bei der BASF stark Bewusst lud er anlässlich der diesjährigen IWGR und als Vorsitzender des Beirates für Migration und Integration im pfälzischen Kreis Germers heim in eine Synagoge Es ist mir wichtig ein religions und kulturübergreifendes Zeichen gegen Antisemitismus und Rassismus zu setzen sagt er Überhaupt sieht Yüksel das ge genseitige Kennenlernen als Schlüssel dafür Intoleranz gar nicht erst entstehen zu lassen So organisierte er mitten in der Flüchtlingswelle ein Rock festival und lud dazu Bürger aller Nationen ein Und den noch Migranten erleben der zeit einen Vertrauensverlust in die deutschen Institutionen auch in die Polizei sagt er Wir brauchen in der Gesell schaft eine breite Front die unsere Demokratie verteidigt Dabei ist es gut zu wissen die Gewerkschaften an unserer Seite zu haben Axel Stefan Sonntag

Vorschau IG BCE Kompakt 04/2020 Seite 25
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